Eltern brauchen Zeit für ihre Kinder. Mütter und Väter. Der Katholische Familienverband Südtirol (KFS) begrüßt daher die Initiative des Landes Südtirol, das Landesfamiliengeld+ zu verdoppeln und damit die Elternzeit von Vätern in der Privatwirtschaft stärker zu fördern.
„Elternzeit zu nehmen und nach der Geburt eines Kindes ganz für die Familie da zu sein, wünschen sich viele Väter. Leider sind die Rahmenbedingungen in vielen Bereichen der Privatwirtschaft nicht eben ermutigend. Mit der Erhöhung des Landesfamiliengeldes+ setzt das Land Südtirol ein konkretes und vor allem richtungsweisendes Zeichen“, ist KFS-Präsidentin Angelika Mitterrutzner überzeugt. „Leider stecken wir in einem System fest, das nur Erwerbsarbeit als effektive Leistung anerkennt. Die Zeit, die Eltern - und zwar beide Elternteile - in die Erziehung ihrer Kinder investieren, muss uns wieder etwas wert sein“, betont Mitterrutzner. Der Erziehungsauftrag liege nicht in Händen des Staates, sondern in allererster Linie in jenen der Eltern. Dass diese ihrer Aufgabe nachkommen und ihren Kindern Stabilität, Liebe und ein geborgenes Aufwachsen ermöglichen können, dafür müsse die Politik sorgen und sowohl ein finanzielles Auskommen als auch Zeitwohlstand garantieren. Beides sei leider für viele Familien noch nicht gegeben. Wie wir aufwachsen, hat Folgen. Eine stressfreie Kindheit und die sichere Bindung zu Mutter und Vater sind die beste Art von Prävention und die beste Basis für eine funktionierende Gesellschaft. Gesellschaft ohne Familie und Kinder ist nicht zukunftsfähig!
Um das Landesfamiliengeld+ können Familien ansuchen, deren Kind zwischen dem 1. Jänner 2016 und dem 31. Dezember 2018 geboren wurde bzw. wird. Der Zusatzbeitrag des Landesfamiliengeldes ist eine finanzielle Unterstützung für Familien, in denen die Väter einer abhängigen Arbeit im Privatsektor in der Provinz Bozen nachgehen und die Elternzeit in den ersten 18 Monaten nach der Geburt des Kindes in Anspruch nehmen. Die Elternzeit muss für einen Zeitraum von mindestens 2 vollen ununterbrochenen Monaten beansprucht werden. Alle weiteren Infos und Zugangsvoraussetzungen sind im Südtiroler Bürgernetz zu finden.
Außerdem: Im Zuge der anstehenden Landtagswahlen hat der Familienverband für seine Verbandszeitschrift „FiS – Familie in Südtirol“ bei den kandidierenden Parteien nachgefragt, wie eine zukunftsorientierte Familienpolitik in ihren Augen aussehen sollte und welche Maßnahmen sie zum Wohle der Familien setzen möchten. Die Antworten, die den Verband erreicht haben, sind HIER nachzulesen.
Die familienpolitischen Forderungen des KFS:
- Wir wollen eine positive Einstellung und Sichtweise zur Familie vermitteln
- Wir fordern echte Wahlfreiheit für die Eltern
- Wir möchten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser möglich machen
- Wir fordern die Anerkennung der Erziehung- und Pflegezeiten für die Rente
- Wir fordern eine qualitativ hochwertige außerfamiliäre Kinderbetreuung
- Wir fordern leistbares Wohnen für junge Familien
- Wir fordern die Verbesserung der finanziellen Förderung der Familien
- Wir fordern steuerliche Erleichterungen
- Familiengemeinschaften sollen gestärkt werden