„Es macht mich traurig, dass wir im Jahre 2020 noch immer den Internationalen Frauentag feiern müssen. Das bedeutet nämlich, dass wir nach wie vor keine Gleichberechtigung haben“, so die ernüchternde Aussage der Präsidentin des Katholischen Familienverbands Südtirol (KFS), Angelika Mitterrutzner. Das Ziel einer echten Gleichberechtigung, dafür setzt sich der KFS seit Jahr(zehnt)en ein.
Am 8. März ist es wieder so weit, rund um den Globus wird der Internationale Frauentag gefeiert. Vor über hundert Jahren eingeführt, um auch Frauen das Wahlrecht zuzugestehen, liegt der Fokus heute v.a. auf berufliche Chancen- und Lohngleichheit. Es ist eine Tatsache, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Da sie sich um die Kinder kümmern oder Angehörige pflegen, arbeiten viele in Teilzeit oder müssen nach Jahren des Zu-Hause-Seins auf Branchen ausweichen, die ein niedrigeres Lohnniveau aufweisen, was sich schlussendlich auch auf die Rente negativ auswirkt.
Aufgrund fehlender Chancengleichheit, Entgeltgerechtigkeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird vielen Frauen noch immer die Wahlfreiheit über den eigenen Lebensweg genommen. Die Politik muss diesen Missstand dringend mit politischen Initiativen beheben, fordert der Katholische Familienverband Südtirol – und der KFS weiß, wovon er spricht, schließlich sind über 90% der rund 1000 ehrenamtlichen Mitarbeiter im Verband weiblich. Es ist tagtäglich eine Kunst, Familie, Beruf und Haushalt unter einen Hut zu bringen, die jedoch nicht honoriert wird. Deshalb wiederholt der KFS schon fast gebetsmühlenartig immer wieder seine zentralen Anliegen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Familien in Südtirol, die da wären:
- die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen,
- eine echte Wahlfreiheit garantieren,
- eine qualitativ hochwertige außerfamiliäre Kinderbetreuung garantieren,
- die Erziehungs- und Pflegezeiten für die Rente anerkennen,
- die finanzielle Förderung der Familien verbessern,
- eine positive Einstellung und Sichtweise zur Familie vermitteln,
- Familiengemeinschaften stärken,
- steuerliche Erleichterungen für die Familien.
Zusammen mit dem Landesbeirat für Chancengleichheit, der Südtiroler Bäuerinnenorganisation, dem Südtiroler Jugendring, den Frauen im KVW und der Katholischen Frauenbewegung macht der Katholische Familienverband Südtirol mit einer gemeinsamen Aktion unter dem Motto „Nach den Sternen greifen … ist das fair?“ auf die Ungleichheit zwischen Mann und Frau aufmerksam.
„Das Ziel des KFS ist eine echte Gleichberechtigung“, sagt dessen Präsidentin Angelika Mitterrutzner, „damit wir irgendwann den Internationalen Frauentag nicht mehr brauchen.“