Die Anliegen und Interessen auch der Südtiroler Familien auf europäischer Ebene stark zu vertreten, war das Hauptaugenmerk beim Herbsttreffen der FAFCE (Föderation der katholischen Familienverbände), das Mitte November in Brüssel veranstaltet wurde.
Familien sind nicht Kostenfaktoren, sondern Investitionen
Für den Katholischen Familienverband Südtirol, der als Gründungsmitglied zweimal im Jahr an diesen Treffen teilnimmt, mit dabei waren dessen Präsidentin Angelika Mitterrutzner und KFS-Geschäftsleiterin Samantha Endrizzi. Diesmal stand eine neue Resolution im Mittelpunkt, die eine klare Botschaft sendet: Familien sind keine Kostenfaktoren – sie sind eine wertvolle Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft! „Deshalb setzen wir uns mit Nachdruck dafür ein, dass auf europäischer Ebene praktische Maßnahmen ergriffen werden, um den demografischen Herausforderungen zu begegnen, die das wirtschaftliche und soziale Umfeld der Familien zunehmend belasten!“, so Samantha Endrizzi. Vor dem Hintergrund der demografischen Herausforderungen braucht es dringend Maßnahmen, die das wirtschaftliche und soziale Umfeld von Familien nachhaltig stärken. „Um die Herausforderungen von morgen zu meistern, müssen wir heute handeln“, wird in der Resolution der FAFCE hervorgehoben. Ganz Europa leide weiterhin unter Krieg, einer Einsamkeitspandemie und einer Lethargie im Umgang mit einer alternden Gesellschaft. Die gelebte Erfahrung Europas zeigt, dass in von Konflikten erschütterten Gebieten die Netzwerke von Familien die Architekten des Friedens sind. In Zeiten der Isolation schaffen Netzwerke von Familien Verständnis und Harmonie. Angesichts von Spaltungen bieten Netzwerke von Familien zwischenmenschliche Solidarität. In der Familie findet sich diese Hoffnung, denn es gibt keine Zukunft ohne die Familie. Diese Grundaussagen zu vertiefen, zu verteidigen und zu leben, ist das Hauptbestreben der Föderation der katholischen Familienverbände und der KFS schließt sich diesen in seinem Engagement für die Familien in Südtirol seit nunmehr fast 60 Jahren an.
Familien als Architekten des Friedens
Aus der aktuellen Resolution geht zudem hervor, dass die Idee, eine EU-Agentur für Demografie zu schaffen, um Daten und Statistiken über die Bedürfnisse und Herausforderungen von Familien zu sammeln, befürwortet wird. Das Ziel der Schaffung einer neuen Agentur ist es, den Mitgliedstaaten zu helfen, demografische Trends besser zu verstehen und die am stärksten gefährdeten Gruppen in Zusammenarbeit mit den Anforderungen der Zivilgesellschaft anzusprechen. Eine neue Agentur sollte nicht bürokratisch sein, sondern entsprechend den Bedürfnissen der Mitgliedstaaten und in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft handeln. Damit sollte die EU Familienpolitik verstärkt als Investitionen in das Humankapital und nicht als Ausgaben betrachten. Die europäischen Institutionen und somit auch der Katholische Familienverband Südtirol, können eine entscheidende Rolle dabei spielen, eine Nachhaltigkeit zu schaffen, die nicht nur unsere aktuellen Krisen adressiert, sondern auch Stabilität für unsere Kinder und zukünftigen Generationen aufbaut.
Treffen mit Dorfmann und Hahn
Besonders wertvoll für den KFS war in Brüssel auch der Austausch mit dem Europaparlamentarier Herbert Dorfmann und der spontane Fototermin mit EU-Kommissar Johannes Hahn. Ihre Unterstützung zeigt: Die Stimme der Familienpolitik hat auch auf europäischer Ebene großes Gewicht!
Foto von links: Angelika Mitterrutzner, Herbert Dorfmann, Samantha Endrizzi und Johannes Hahn. Foto © KFS